Dieses Jahr ist auf der Streuobstwiese so einiges passiert, hier ein kurzer Rückblick!

Obstbaumschnittkurs im März

Im kalten März haben wir einen sehr gut besuchten Obstbaumschnittkurs „Altbaumschnitt & Revitalisierung alter Obstbäume“ veranstaltet. Der Seminarleiter Hans-Georg Kosel vom Pomologen-Verein e.V. hat uns morgens und in den Regenpausen viel theoretischen Input gegeben, um uns anschliessend auf der Wiese ganz praktisch zu zeigen, wie man alte & aus der Form geratene Apfelbäume behutsam schneidet und pflegt. Aus der Region Ostprignitz gab es viele Teilnehmer, die sich jahrelang nicht an ihre alten Schätze herangetraut haben…

Pflege & Schnitt der jungen und alten Bäume auf der Streuobstwiese

So motiviert und geschult haben sich dann auch Schmiedegärtnerin Katrin zusammen mit Bufdi ans Werk gemacht. Nicht nur die alten Bäume wurden sanft gestutzt, sondern auch die jungen Bäume im Garten bekamen einen beherzten Schnitt. Wildobst-Sträucher wie Schlehe und Weissdorn ebenfalls. Bei den alten Bäumen kommt es darauf an, wieder Licht & Luft in die Bäume zu bringen, so daß Früchte und Blätter keine Krankheiten bekommen und die Sonne die Äpfel besser reifen lässt. Es wurden abgestorbene Äste, nach innen wachsende Triebe herausgenommen und altes Fruchtholz auf jüngere Äste abgeleitet. Beim Altbaum nimmt man nur wenige Äste weg.

Bei den jungen Bäumen in der Reihe zum neuen Gartentor mussten wir kräftiger zurückschneiden und zum Teil die Krone neu aufbauen. Gerade bei  jungen Bäume sollen in den ersten Jahren unbedingt Stamm und Leit-Äste stark zurückgeschnitten werden um eine stabile Krone zu formen. Insgesamt sollte man aber nicht mehr als 25% einer Baumkrone wegnehmen. Bei den jungen Bäumen ist außerdem wichtig, daß man die Baumscheibe regelmäßig von Grass und Beikräutern befreit, mit Kompost düngt und mulcht.

Ende April hat uns Hans-Georg Kosel nochmal geholfen, die wirklich alten und zum Teil brüchigen Bäume zu begutachten und einen Verkehrs-Sicherungs-Schnitt zu machen, damit keinem Besucher ein Stück Ast auf den Kopf fällt;) Dabei stellten wir fest, daß einer der Bäume leider gar nicht mehr zu retten ist, er wurde aber als Habitat-Baum für Insekten im Gelände belassen.

Der Sommerschnitt beziehungsweise „Sommerriss“ im Juli war schnell gemacht – nur die frischen „Wasser-Schosser“ der Apfelbäume wurden per Hand abgerissen. Auf diese Weise werden auch die schlafenden Augen am Ast-Ansatz besser entfernt als mit einem Schnitt.

Im Oktober haben uns dann drei der alten Apfelbäume im Schmiedegarten trotz Frost im Frühjahr mit vielen Früchten überrascht. Der Streuselkuchen war gesichert. Im Rest von Brandenburg dagegen war die Apfelernte mau und so haben sich unsere Besucher den ein oder anderen Apfel gegen Spende gemopst;)

Sortenbestimmung von Apfelbäumen

Unser Lieblings-Pomologe Herr Kosel hatte auf dem Apfelfest der Mosterei Linum eine Apfel-Ausstellung zur Bestimmung von Apfel-Sorten aufgebaut. Er hat dort unsere drei tragenden Apfelbäume anhand der Früchte (Größe, Farbe, Größe der Kerne und Stiel) bestimmt: Der erste  Baum, wenn man in den Schmiedegarten kommt, ist die Sorte „Jakob Jebel“. Der zweite mit den vielen leckeren dunkelroten Früchten ist ein „Jonathan“. Der Baum neben dem Barfusspfad, ist die alte Sorte „Prinz Albrecht von Preussen“. Viele dieser alten Apfel-Sorten sind übrigens robuster gegen den Klimawandel. Und auch verträglicher für Allergiker.

  • Sorte „Jakob Lebel“
  • Große Früchte sind gelb mit roter Wange
  • Ab September genussreif, bis Dezember haltbar
  • Früh einsetzender Ertrag mit hohen bis sehr hohen Erträgen
  • Sehr saftig mit leicht säuerlichem und angenehmen Geschmack
  • Sorte „Jonathan“
  • Kleine bis mittelgroße Früchte, grüngelb mit verwaschen roter Deckfarbe
  • Äpfel sind ab Anfang Oktober reif und circa fünf Monate haltbar
  • Saftig mit süßsäuerlichem Geschmack
  • Früh einsetzender hoher Ertrag
  • Sorte „Prinz Albrecht von Preussen“
  • Mittelgroße bis große Früchte, hellgelb mit roter Wange
  • Ende September bis Mitte Oktober genussreif, bis Dezember haltbar
  • Ertrag hoch
  • Saftig mit angenehm süßsäuerlichem Geschmack

Wer jetzt sein Herz für Streuobst entdeckt hat – wir planen gerade wieder einen Obstbaumschnittkurs im späten Winter 2025! Bis dahin kann man mal in alten Obstsorten-Büchern und auf der Pomologen-Vereins-Homepage schmökern….https://www.pomologen-verein.de/

Text & Fotos Heike Hartmann

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