Mensch war das schön, Anfang der 1990er Jahre: Bei jedem Spaziergang im Frühjahr im Oberen Rhinluch konnte ich den Kiebitzen bei den eindrucksvollen Balzflügen zusehen. Und heute ist dieser „Moorvogel“ so gut wie verschwunden.

In der Morgensonnen schillern die Kiebitzfedern
Im Flachwasser auf Nahrungssuche
Kiebitzpaar im Brutgebiet
Balzflug

Die Watvögel bevorzugen intakte Feuchtgebiete und suchen gerne im Flachwasser ihre Nahrung. Die intensive Wiesenwirtschaft, das ständige Entwässern und sommerliche Trockenheit haben zu einem erschreckend starken Rückgang dieses Vogels mit den schillernden Federn geführt.

So ist der Kiebitz leider zu einem Symbol für den schlechten Zustand unserer Moore und Feuchtgebiete geworden. In der Roten Liste Deutschland ist der Kiebitz in der „Kategorie 2 = stark gefährdet“ gelistet. Und mit „ungünstig/schlecht“ wird der Erhaltungszustand für die Brutvorkommen bezeichnet.

Im Oberen Rhinluch gibt es seit einiger Zeit Projekte, die sich mit dem möglichen Wiedervernässen von trocken gelegten Moorflächen befassen. Intakte Moore sind bedeutsame Kohlenstoffspeicher. Das ist nicht nur wichtig für den Klimaschutz, sondern auch für den Erhalt der Artenvielfalt. Moore brauchen viel Wasser. Notwendig ist deshalb, den raschen Abfluss der Winter- und Frühjahrsniederschläge zu stoppen, um die Grundwasserstände zu erhöhen. Wenn solche Renaturierungsvorhaben tatsächlich realisiert werden, dann hat der Kiebitz sicherlich eine Chance, auch bei uns wieder erfolgreich zu brüten.

Für die Storchenschmiede ist in dieser Saison das Moor ein Themenschwerpunkt. Der Kiebitz wurde zum „Vogel des Jahres 2024“ gewählt. Wenn ihr mehr über den Vogel mit der tollen Federholle erfahren wollt, viele Informationen gibt es hier.

Bilder + Text: Detlef Hase

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