… so klingt es plötzlich über den Schilfhalmen und eine kleine Gruppe hellbraun-zimtfarbener Vögel ist zu erkennen. Bartmeisen leben ausschließlich in Gebieten mit ausgedehnten Schilfflächen. Sie bauen dort bodennahe Nester und suchen im Schilf ihre Nahrung: Im Frühjahr und Sommer vor allem Insekten, im Herbst- und Winterhalbjahr bevorzugt die Samen der Schilfhalme. Und weil es im Linumer Teichgebiet noch viele dichte und unzugängliche Schilfflächen gibt, ist die Bartmeise hier heimisch.
Bartmeisen sind überwiegend Standvögel, sie verbleiben also im Winterhalbjahr in ihrem Heimatgebiet. Die Vögel können deshalb mit etwas Glück im Teichgebiet ganzjährig entdeckt werden. Die Bartmeise ist keine „echte“ Meise, sie ist die einzige Drosselmeisenart in Europa und eher mit den Lerchen verwandt. Nur die Männchen tragen den langen schwarzen Bart auf beiden Seiten des Schnabels. Mehr könnt ihr hier erfahren.
Beobachtungstipp: Während der Brut- und Sommerzeit sind Bartmeisen schwer zu beobachten, sie leben verborgen im dichten Schilfbestand. Wenn sie im Herbst- oder Winterhalbjahr jedoch ihre Nahrung umstellen und nun Schilfsamen futtern, dann sitzen die Vögel oft auf den Spitzen der Schilfhalme und sind ganz gut zu entdecken. Vom Parkplatz am Linumer Hafen aus gibt es einen Rundweg um einige Teiche. Dort habe ich Bartmeisen gut beobachten und auch fotografieren können. Ein Fernglas oder ein Teleobjektiv mit langer Brennweite sollte man auf jeden Fall dabei haben.
Text + Bilder: Detlef Hase