Leer und still ist es im Hof der Storchenschmiede. Die letzten Kraniche schrauben sich in die Höhe und entfliehen den frostigen Temperaturen.

Am 3. November beendeten wir mit einer letzten Runde Kranichführungen die Saison 2024. Zehntausende rastende Kraniche, angenehme Temperaturen und Sonnenschein, Führungen und Vorträge lockten tausende Besucher*innen an den Herbstwochenenden nach Linum.

95 Mal führten wir Gruppen zum Vorsammelplatz der Kraniche und beantworteten Fragen zu den großen grauen Vögeln. Zahlen, Fakten und Besonderheiten zum diesjährigen Kranichzug und zur Rast im Rhinluch gibt es HIER.

Wir blicken zurück: Bereits lange vor der Eröffnung Ende März liefen die Vorbereitungen für zahlreiche neue und alte Projekte: Schmiede- und Klimagarten musste für die Saison vorbereitet werden, ein neues Umweltbildungsprogramm für Schulen und Kitas wurde ausgetüftelt, eine neue Moor-Ausstellung und -Versuchsfläche sowie zahlreiche Veranstaltungen wurden geplant und umgesetzt.

frischer Kompost für die Beete
Schmiedegarten im Frühjahr
Vorbereitung des Gemüsegartens
Gemüsegarten und Moorgarten im Sommer
Hochbeete im Sommer

Auch „unser“ Weißstorch Männchen konnte den offiziellen Saisonstart nicht abwarten. Bereits am 22. Februar traf er auf dem Horst der Storchenschmiede ein und bekam dafür von der Presse den Namen „Turbostorch“. Für große Aufregung sorgte eine „Horstsanierung“, bei der Teile des Nestes abgetragen wurden, um das enorme Gewicht des Horstes zu reduzieren und dessen Stabilität zu gewährleisten.

Der Storch zeigte sich unbeeindruckt, es folgten der Einzug eines Storchenweibchens und fünf Eier. Drei flügge Jungtiere verließen letztlich Anfang August den Schmiedehorst.

Im März bekam die Storchenschmiede Unterstützung durch eine weitere Bundesfreiwillige. Bis Ende Oktober war Helene Teil des Teams und wir freuen uns, sie auch weiterhin ab und zu in der Storchenschmiede begrüßen zu dürfen 🙂

Ende März starteten wir mir der ersten Veranstaltung. Über 30 hartgesottene Teilnehmer*innen versammelten sich an einem Samstagvormittag bei wenigen Grad über dem Gefrierpunkt zum Baumschnittkurs. Nach einer theoretischen Einführung ging es auf die Streuobstwiese der Storchenschmiede zum praktischen Teil des Kurses. Einen kleinen Jahresbericht über unsere Streuobstwiese sowie ein paar praktische Tipps zum Obstbaumschnitt hat Heike HIER für euch zusammengefasst. Außerdem ist ein weiterer Kurs im Frühjahr 2025 geplant.

Am Osterwochenende öffneten wir dann offiziell unsere Tore und freuten uns über fast 100 Besucher*innen. Den Auftakt bildete ein Vortrag über heimische Singvögel von Detlef Hase und die Eröffnung der Singvogel Fotoausstellung mit Bildern von Klaus-Dieter Grahl, André Neumann, Hans-Georg Müller und Detlef Hase.

Zwar haben wir in diesem Jahr – zum Bedauern vieler Besucher*innen – den Betrieb der Gemüsekiste eingestellt, der Klimagarten lieferte uns dank Katrins emsigen Einsatz dennoch reichlich Kartoffeln, Kürbisse und Co. So konnten wir unsere kleinen und großen Gäste an Projekttagen, im Feriencamp und an den Wochenenden zur Kranichsaison mit frischen Mahlzeiten aus dem eigenen Garten bewirten.

Ab Mai bekamen wir regelmäßig Besuch von Schulklassen und Kitagruppen. Am beliebtesten waren weiterhin die Projekttage zu Storch und Kranich, doch auch Themen mit stärkerem Nachhaltigkeitsbezug wurden angefragt. Besonders freuten wir uns über den gelungenen Start der in Kooperation mit dem BLuMo Projekt des BMUV entstandenen Moor-Projekttage. „Was sind Moore, wer lebt dort und warum schützen Moore unser Klima?“ Antworten auf diese und andere Fragen wurden an den Moor-Tagen erarbeitet. Zum ersten Mal führten wir außerdem einen Projekttag an einer Schule durch, mit im Gepäck das Thema „Mode & Konsum“.

Ein großes Highlight war das Naturerlebniscamp im Juli. Eine Woche lang campierten wir mit 15 naturbegeisterten Kids auf unserer Streuobstwiese, unternahmen Ausflüge zur Ziegenkäserei Karolinenhof und zur Linumer Naturschutzstation, veranstalteten einen Nachtfalterfang, eine Waldolympiade und eine Kräuterwanderung, waren bei der Beringung von Singvögeln dabei und verbrachten die Abende mit Lagerfeuer, Disco, Kino und Co.

Das Thema Moor beschäftigte uns nicht nur an Projekttagen. Mit einer neuen Ausstellung sowie einem „Moorgarten“ wollten wir auf die Bedeutung der Moore für den Klimaschutz aufmerksam machen. Anfang Mai eröffneten wir mit Unterstützung von BLuMo, dem Greifswald Moor Centrum sowie der Postcode Lotterie die Ausstellung, in der wir über Schutzfunktionen, Gründe der Entwässerung und Möglichkeiten der Wiedervernässung der Moore informieren. Zu Gast war außerdem die Ökofilmtour. Gemeinsam zeigten wir dem Film „Die Rückkehr der Moore“ und kamen mit unseren Gästen Bettina Tacke (BLuMo) und Jonathan Etzold (LIFE Multi Peat Projekt) ins Gespräch.

Noch einige weitere Projekte in Sachen Nachhaltigkeit konnten wir Dank Förderungen der Postcode Lotterie umsetzen: Eine Balkonkraftwerk wurde installiert und erlaubt uns, Teile unseres Energieverbrauchs aus natürlichen Ressourcen zu decken. Mithilfe eines neuen Lastenrads können wir auch ohne Auto Material für Projekttage transportieren und Teile des Einkaufs für das Café erledigen.

Außerdem entstand mithilfe der Förderung ein weiterer Lernort. An der Grenze zwischen Wäldchen und Streuobstwiese wurde eine Plattform errichtet, auf der wir im Sommer unter Baumkronen, im Herbst unter dem schützenden Dach der Jurte, Lern- und Spielstationen umsetzen konnten.

Ebenfalls im Garten befinden sich nun zwei Trockentrenntoiletten und bieten eine (besonders im Feriencamp) nützliche und wassersparende Ergänzung zur bisherigen sanitären Infrastruktur.

Auf neuen Infotafeln erfahren Besucher*innen Interessantes über verschiedenen Lebensraumtypen und bekommen Tipps zum Selbermachen.

Wir blicken zufrieden zurück auf eine erfolgreiche Saison 2024 und freuen uns, euch im Frühjahr 2025 wieder bei uns zu begrüßen!

Abschließend ein riesen Dank an alle Freiwilligen, die uns in diesem Jahr unterstützt haben und ohne die es die Storchenschmiede so nicht gäbe 🙂

Euer Team der Storchenschmiede

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