Die meisten BesucherInnen kommen im Herbst vor allem wegen der vielen Kraniche nach Linum. Mindestens genauso sehens- und hörenswert ist der herbstliche Durchzug von mehr als 100.000 Wildgänsen aus dem Nordosten Europas. Das sind vor allem Blässgänse und Saatgänse, die auf den Teichen die Nacht verbringen und auf den Feldern und in den Wiesen während des Tages Nahrung suchen.
Blässgänse sind gut zu erkennen an einem auffälligen weißen Feld an der Schnabelbasis und an einer schwarzen Bauchbänderung auf dem hellbraunen Gefieder.
Saatgänse sind etwas größer als Blässgänse, haben ein dunkelbraunes Gefieder und einen dunklen schokoladenfarbenen Kopf. Der kurze Schnabel hat wenig Orange und ist an der Spitze schwarz.
Auch Weißwangengänse, die oft als Nonnengänse bezeichnet werden, gehören zu der herbstlichen Gänseschar. Allerdings sind diese schwarz-weiß gefärbten Vögel eher selten zu entdecken.
Im Herbst sind besonders viele Graugänse zu sehen und zu hören, die an dem lautstarken Schnattern und dem kräftigen rosaroten Schnabel gut zu erkennen sind. Graugänse gibt es bei uns ganzjährig und sie brüten auf vielen Teichen und Seen in der Region. Im Herbst schließen sie sich zu größeren Gruppen zusammen.
Beobachtungstipp: In der Morgendämmerung, noch vor Sonnenaufgang, sind die vielen Gänse auf den Teichen zu sehen. Manchmal fliegen tausende Vögel schlagartig auf, wenn plötzlich ein Seeadler angeflogen kommt, um nach seinem Frühstück Ausschau zu halten. Das ist optisch wie akustisch ein besonders eindrucksvolles Erlebnis.
Text & Bilder: Detlef Hase