Der Weißstorch

Jedes Frühjahr kommen die Weißstörche zurück ins Storchendorf. Bis zu 10 Storchenpaare ziehen hier regelmäßig ihren Nachwuchs groß. Damit ist Linum eines der größten Storchendörfer in Brandenburg.

Bereits am 22. Februar traf unser Storch dieses Jahr in Linum ein. Mehr könnt ihr hier nachlesen. Was es mit der Sanierung des Horstes auf sich hat, erfahrt ihr hier.

Die Storchen-Cam

Unter Beobachtung


Wenn der Horst auf dem Dach der Storchenschmiede besetzt ist, kannst Du hier live einen Blick hinein werfen.

Über den Storch

Der Weißstorch

Störche zählen zu den Schreitvögeln und sind weltweit mit 19 Arten verbreitet. Der Weißstorch (Ciconia ciconia) ist in Europa der bekannteste Vertreter seiner Familie. Als Kulturfolger hat er sich an den Menschen angepasst und baut seine Horste häufig auf Häuserdächern, Schornsteinen und Türmen.

Aufgrund von Lebensraumverlusten ist die europäische Storchenpopulation im 20 Jh. stark zurückgegangen, in manchen Ländern gab es zeitweise sogar keine Brutvögel mehr. Durch intensive Schutzmaßnahmen, Renaturierung von Feuchtgebieten und Auswilderungsprojekten, hat sich der Bestand jedoch soweit erholt, dass der Weißstorch laut der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur (IUCN) seit 1994 als „nicht gefährdet“ gilt. In der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands ist der Weißstorch jedoch weiterhin als gefährdet eingestuft.

Weißstorch (Ciconia ciconia) © Wolfgang Stürzbecher

Der Weißstorch wird 80 – 100 cm groß, hat bis auf die schwarzen Schwungfedern ein weißes Federkleid, einen roten Schnabel und rote Beine. Seine Flügelspannweite erreicht beeindruckende 220 cm, das Gewicht liegt bei ca. 3-4 kg. Mit 3-4 Jahren werden Störche geschlechtsreif, sie können ein Alter von über 30 Jahren erreichen.

Weißstörche (Ciconia ciconia) © Klaus-Dieter Grahl

Weißstörche sind Zugvögel, den Winter verbringen sie in Afrika und Südeuropa und kommen ab März wieder in ihren Brutgebieten in Deutschland an. Häufig sind es die männlichen Störche, die im Frühjahr als erstes aus ihren Winterquartieren zurückkehren und die Nester (Horste) besetzen. Das Männchen beginnt dann mit Reparaturen und Aufräumarbeiten am Horst und wartet auf seine Partnerin. Störche sind horsttreu, d.h. sie kehren bei erfolgreicher Brut immer wieder auf den gleichen Horst zurück. Dadurch ziehen häufig die gleichen Partner jahrelang gemeinsam ihre Jungvögel groß. Weit reicht die Treue zueinander jedoch nicht. Wird einer der Partner von einem Rivalen aus dem Horst vertrieben, wird der Gewinner von dem verbliebenen Vogel meist als neuer Partner akzeptiert.

Nach der Paarung legt das Weibchen zwischen zwei und acht Eier, welche abwechselnd durch beide Altvögel bebrütet werden. Nach ca. 30-32 Tagen beginnt der Schlupf der Jungvögel und dann wird es anstrengend für die Eltern. Abwechselnd begeben sie sich auf Futtersuche, der andere beschützt die Jungen. Denn auch wenn sich die Horste in der Regel sehr weit oben befinden, kann es für den Nachwuchs gefährlich werden: der Milan zieht seine Kreise am Himmel auf der Suche nach Nahrung, und auf seinem Speiseplan stehen Vogelküken aller Art.

Roter Milan (Milvus milvus) © Klaus-Dieter Grahl

Außerdem gehören Seeadler, Kolkrabe und Mader zu den natürlichen Feinden der Störche. Auch extreme Wetterbedingungen können den Jungstörchen zum Verhängnis werden, bevor sich ihr schützendes Deckgefieder ausgebildet hat, werden sie unter den Flügeln der Altvögel vor Regen und Sonne geschützt.

Die Nahrung der Störche besteht hauptsächlich aus Mäusen, Fröschen, Regenwürmern, Fischen, Insekten und anderen Kleintieren. Die Jagd erfolgt im Schreiten auf Flächen mit niedriger Vegetation oder in flachen Gewässern. Hat der Storch ein Beutetier entdeckt, hackt er blitzschnell mit seinem Schnabel zu.

Weißstörche (Ciconia ciconia) mit Jungvögeln auf dem Horst © Klaus-Dieter Grahl

Storchenkinder sind hungrig. Wenn sie noch sehr klein sind, benötigen sie vor allem Regenwürmer und Insekten. Schon nach kurzer Zeit müssen die Elterntiere jedoch bis zu 1400 Gramm Futter pro Jungvogel anschleppen, diese besteht dann meist aus kleinen Wirbeltieren, wie Fröschen und Mäusen. Im Alter von neun Wochen werden die Jungvögel Flügge und starten ihre ersten Flugversuche. Schon bald begleiten sie ihre Eltern auf Futtersuche und bereiten sich auf die Reise ins Winterquartier vor. Diese müssen sie direkt beim ersten Mal ohne ihre Eltern bewältigen.

Im August machen sich die Störche auf den Weg nach Afrika, die Jungtiere starten zwei Wochen vor den Alttieren. Da sich die Alttiere in den letzten Wochen um die Ernährung und Aufzucht ihrer Jungen gekümmert haben, benötigen sie die Zeit, um sich von den Anstrengungen zu erholen und sich Kraftreserven anzufuttern, damit auch sie den langen Weg in ihre Winterquartiere schaffen.

Die Storchensaison

Es klappert im Storchendorf


Während der Storchensaison von April bis August ist in der Storchenschmiede einiges los. Die Störche kommen aus ihren Winterquartieren, um die Horste zu besetzen und ihren Nachwuchs großzuziehen. In dieser Zeit kann man bis zu 10 Storchenpaare im Dorf bei der Aufzucht ihrer Jungen beobachten. Aber auch viele andere Brutvögel, wie Dohlen, Schwalben und Turmfalken nisten im Ort und auch im angrenzende Teichgebiet gibt es viel zu entdecken.

In der Storchenschmiede kann man in dieser Zeit ein vielfältiges Angebot nutzen. Über eine Live Kamera kannst Du in der Ausstellung das geschehen im Horst auf dem Dach der Storchenschmiede beobachten. Das Team der Station bietet neben Führungen und Exkursionen auch ein Programm für Kinder an. Sie können in der Ausstellung spielerisch die Reiserouten der Störche erforschen, mit Naturmaterialien basteln und malen oder verschiedene Stationen auf dem Gelände der Storchenschmiede entdecken.

Schau hier nach, was in der Storchenschmiede los ist.

Weißstörche (Ciconia ciconia) mit Jungvögeln © Klaus-Dieter Grahl
Weißstorch (Ciconia ciconia) © Wolfgang Stürzbecher
Weißstörche (Ciconia ciconia) © Klaus-Dieter Grahl
Weißstorch (Ciconia ciconia) © Wolfgang Stürzbecher
Weißstörche (Ciconia ciconia) © Sandra Becker
Weißstorch (Ciconia ciconia) © Wolfgang Stürzbecher
Weißstorch (Ciconia ciconia) © Stefan Schultze
Weißstorch (Ciconia ciconia) © Wolfgang Stürzbecher
Weißstorch (Ciconia ciconia) © Wolfgang Stürzbecher
Weißstorch (Ciconia ciconia) © Klaus-Dieter Grahl
Weißstorch (Ciconia ciconia)© Wolfgang Stürzbecher
Weißstörche (Ciconia ciconia) mit Jungvögeln © Klaus-Dieter Grahl
Weißstörche (Ciconia ciconia) Jungvögel © Klaus-Dieter Grahl
Ausstellung

Den Storch erleben

In der Ausstellung rund um den Weißstorch können Jung und Alt viel Interessantes über Meister Adebar erfahren. Auf einer interaktiven Karte können die Zugwege der Vögel nachverfolgt werden, der Fressstorch zeigt, was Störche gerne essen und was von ihnen verschmäht wird und eine Vielzahl von Bildern gibt einen Einblick in das Leben der Störche. Über eine Live-Übertragung kann mitverfolgt werden, was die Störche auf dem Dach der Schmiede gerade so treiben und unsere Mitarbeiter*innen freuen sich, Dir mehr über die aktuelle Brutsaison der Störche zu erzählen.

Blick in die Ausstellung © Sandra Becker

Mit einer Spende kannst Du die Storchenschmiede unterstützen! Jeder Beitrag zählt!

Das Spendenkonto: IBAN DE72 1605 0000 1000 5875 30
Verwendungszweck: Storchenschmiede Linum

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